Liebe Aguila,
lass mich raten: Wohnt Ihr im Rheinland? Im Rheinland und im Moselfränkischen ist für viele Menschen die sprachliche Unterscheidung von ch und sch schwierig. Hier ist es nicht ungewöhnlich, dass es zu Verwechslungen in beide Richtungen kommt.
In diesen Regionen besteht die Tendenz, den hellen ch-Laut [ç] (mehr hierzu findest du auf meiner Buchstabenseite) wie ein sch [∫] zu sprechen. Beilspiele: isch, sisch, Pesch, rieschen, Milsch, Teisch, Mönsch, Storsch.
Natürlich kennt man auch im Rheinland und an der Mosel den sprachlichen Unterschied zwischen dem hellen ch-Laut [ç] und sch [∫]. Wenn ein Rheinländer ganz besonders darauf achtet, hochdeutsch zu sprechen, kommt es schnell zur Übergeneralisierung (der Fachbegriff hierfür ist Hyperkorrektur) und kurioser Weise zur umgekehrten Verwechslung. Beispiele: Fich, wachen (anstatt waschen), Fleich, falch, Menchen.
Interessant wird es bei Wörtern, die sowohl mit ch als auch mit sch vorkommen Aber davon gibt es nur sehr wenige. Beispiele: Arch(e) statt Arsch, Kirche – Kirsche, Gicht – Gischt, keuchen – keusch(en), Männchen – Menschen.
Lustig ist es, wenn nach einem dunklen Vokal ein heller ch-Laut gesprochen wird. Kuchen – kuschen, Lache – Lasche, Lauch – lausch(en), lachen – Lasche, nach – nasch(en), Rachen – rasch, rauchen – rauschen, tauchen – tauschen, Tuch – Tusch, wachen – waschen.
Also: Wenn du im Rheinland oder an der Mosel wohnst, dann wird diese sprachliche Verwechslung den meisten Menschen gar nicht erst auffallen. Da kannst du also ganz gelassen bleiben.
Herzliche Grüße von Frau Laut
Graf Ortho